System-Aufstellungen
Die Aufstellungsarbeit wie sie heute weit verbreitet ist, geht auf Bert Hellinger und das von ihm entwickelte "Familienstellen" zurück. Inzwischen gibt es viele Weiterentwicklungen, die als "Bewegung der Seele", "Bewegung des Geistes" oder auch "Bewegung der Stille" bezeichnet werden.
Grundlegend für all diese Formen systemischer Aufstellungsarbeit ist die Erkenntnis, dass die verschiedenen Schwierigkeiten eines Menschen oft gar kein individuelles Problem darstellen, sondern Ausdruck von Verstrickungen innerhalb der Herkunftsfamilie oder der Lebensumwelt des Menschen sind. Wir leben in so ungeheuer komplexen Strukturen, dass uns oft nicht bewusst ist, welche Faktoren unser Befinden beeinflussen oder uns gar krank werden lassen. Auch Konflikte oder Hindernisse auf dem spirituellen Weg hängen immer wieder mit seelischen Verstrickungen zusammen, derer wir mit Hilfe einer systemischen Aufstellung gewahr werden können.
Bei einer Aufstellung werden zwei oder drei Gruppenmitglieder als Repräsentanten in den Raum gestellt. Die Repräsentanten stehen stellvertretend für Personen (häufig Familienmitglieder), aber auch für Persönlichkeitsanteile, Krankheiten oder Gefühle eines Menschen. Aus dieser Versammlung von Stellvertretern entsteht eine natürliche, von inneren Impulsen der Repräsentanten getragene Bewegung. Die Beteiligten finden auf diese Weise in die systemischen Zusammenhänge hinein, weil es scheinbar universelle Grundsätze gibt, denen unsere Impulse folgen. Diese Bewegungen werden für alle Beteiligten spürbar und gleichzeitig wird bislang Abgetrenntes integriert, wird Ausgeschlossenes assimiliert und wird Unbewusstes bewusst. Das offene und liebevolle Anerkennen dessen, was spürbar wird, wird von allen Beteiligten meist als sehr heilsam und lösend erfahren.
Diese Erfahrung kann als Zuschauer erst einmal auch verstörend sein, Unverständnis und Zweifel hervorrufen. Doch wenn man selbst in einer Stellvertreterrolle gestanden hat und diese Erfahrung am eigenen Leib erlebt hat, öffnet diese neue Dimension der eigenen Wahrnehmung eine Tür für mehr Offenheit und Staunen über das Leben selbst. Zunehmend mehr Naturwissenschaftler gehen heute davon aus, dass es neben unserer rational zu verstehenden Welt noch eine transmentale oder transrationale Welt gibt, in der sich die Wirklichkeit unserem logischen Denken entzieht.
Quantenphysiker sprechen von einem Quantenfeld, in dem alles miteinander verbunden ist und alles mit allem kommunizieren kann.
In der System-Aufstellung macht der Mensch eine neue Erfahrung, die er so im Leben nicht kennt. Das kann ein Abschied, ein Loslassen oder ein Zustimmen sein oder was auch immer in der ganz speziellen Situation heilsam ist. In Einklang zu kommen mit den Menschen aus dem eigenen Lebensumfeld, das ist segensreich. Wenn alle und alles dazugehören dürfen und das Herz sich öffnen kann für die tiefere Wahrheit darüber, was wir wirklich sind, dann erscheint reine Bewusstheit und Liebe.